BNN 12.10.2019 Mehr Familien gewünscht – Bürgergenossenschaft Weingarten hätte gerne einen Bus


BNN Interview
Weingarten (ml). Seit Juli 2011 gibt es in Weingarten einen Verein „Bürger helfen Bürgern“ mit dem Ziel ehrenamtlicher Hilfe auf Gegenseitigkeit. Die Verrechnung der geleisteten und empfangenen Dienste basiert auf einem Zeitkonto. Die BNN sprachen mit dem Vorsitzenden Heinz Schammert über gegenwärtige und zukünftige Projekte.

Wie hoch ist die Anzahl der Mitglieder und wie verhält sich die Altersstruktur?

Schammert: Aktuell haben wir 176 Mitglieder, überwiegend im Seniorenalter. 55 sind aktive Helfer. Wir sind über eine Rufumleitung in einer Wechselschicht ständig erreichbar und können mit Stolz sagen, dass wir noch keine einzige Anfrage ablehnen mussten. Wir sind bemüht, mehr Familien zu gewinnen. Beispielsweise bekommen Kinder Nachhilfe von pensionierten Lehrern und tragen dafür die vereinseigene Post an die Mitglieder aus, die kein Internet haben.

Welche Bereiche werden am meisten nachgefragt und wo gibt es die meisten Hilfsangebote?

Schammert: Schwerpunkt der Nachfrage ist der Fahrdienst zum Arzt oder zu Veranstaltungen in Weingarten und näherer Umgebung. Hier stehen rund ein Dutzend Fahrer zur Verfügung. „Für alle immer da zu sein“ ist unser Anspruch. Darüber hinaus wird Hilfe in technischen Dingen und Einkaufen verstärkt nachgefragt. Ein Problembereich ist die Gartenhilfe, hier stehen aktuell nur wenige Helfer zur Verfügung.

Welches ist das größte Wunschprojekt der Bürgergenossenschaft?

Schammert: Ein Bürgerbus. Dieser sollte die privaten Fahrdienste ablösen und die öffentlichen Verkehrsmittel ergänzen, die nur wenige Ziele ansteuern. Der Bus sollte durch die Wohnstraßen fahren und Ärzte, Apotheken, Post, Bank und ähnliches anfahren. Das sollte aber außerhalb der Bürgergenossenschaft organisiert sein, damit mit diesem Bus alle mitfahren können unabhängig von einer Mitgliedschaft.

Fahrradwerkstatt der Bürgergenossenschaft am 30. Juli 2019!!

Im Rahmen des Ferienspaßprogramms der Gemeinde Weingarten bietet die Bürgergenossenschaft, wie schon in den vergangenen Jahren, eine Fahrradwerkstatt an. In Zweiergruppen können die Kinder (Altersgruppe 8 -12) ihre mitgebrachten Fahrräder warten und reinigen. Eingangs werden sich alle mit Verkehrs- und Sicherheitsaspekten befassen.
Diese Veranstaltung findet im wunderschönen Innenhof des Fränkischen Hofes, Friedrich-Wilhelm-Str. 2 statt.
Dafür bedanken wir uns schon heute ganz herzlich beim Ehepaar Trauboth.
In der Vesperpause gibt es neben Brezeln und Getränken auch Zeit zum Austausch von „Fahrradlatein“.

Dienstleistung aufs Zeitkonto

Bürgergenossenschaft Weingarten organisiert Unterstützung im Alltag zur Entlastung des Pflegesystems

Von Dieter Klink, Badisches Tagblatt

Die Bürgergenossenschaft Weingarten (Landkreis Karlsruhe) sieht sich als organisierte Nachbarschaftshilfe. „Wir sind eine Vorstufe des Pflegesystems, eine Ergänzung des Sozialsystems“, erzählt der Vorsitzende der Bürgergenossenschaft, Heinz A. Schammert.

Eigentliche Pflegeleistungen bietet der Verein nicht an. „Wir sind nur unterstützend tätig“, berichtet Schammert. Qualifizierte Pflegeleistungen dürfen auch nur professionelle Pflegedienste anbieten. Man arbeite aber eng mit der kirchlichen Sozialstation Weingarten zusammen. „Wenn wir sehen, dass unsere Hilfe nicht mehr ausreicht, informieren wir die Sozialstation.“ Dafür gebe es auch regelmäßige Schulungen für die Vereinsmitglieder, um genau die Kompetenzen voneinander abzugrenzen. Und um zu wissen, wann die eigenen Kräfte nicht ausreichen.
Die Bürgergenossenschaft (BG) startete vor fünf Jahren. Anfangs war es nicht leicht, in Weingarten Fuß zu fassen. „Wir haben gemerkt, dass Menschen nicht gerne um Hilfe bitten. Also haben wir das Wort Hilfe gestrichen und sprechen nur noch von Unterstützung“, berichtet Schammert von der Anfangszeit. Zu Beginn hatte man etwa 50 Mitglieder, inzwischen sind es knapp 200. In der Regel geht es um kleinere Tätigkeiten: Einkaufen, Gartenarbeit, Hilfe im Haushalt, Fahrdienste oder auch nur mal zusammen ein Brettspiel spielen. Mitglieder entrichten einen Jahresbeitrag und können dann entweder Unterstützung
anbieten oder in Anspruch nehmen.
Vier bis fünf Anfragen laufen pro Woche ein, bisher konnten immer alle Anfragen erledigt
werden.
Ein Anruf bringt die Sache ins Rollen beziehungsweise den Dienst an den Bedürftigen. Dann werden Helfer aktiviert, die sich mit den Anfragenden in Verbindung setzen und die Modalitäten direkt miteinander abklären. Auf einem Leistungsnachweis, den beide unterschreiben – Leistungserbringer und Leistungsnehmer – wird festgehalten, wie viele Stunden für welche Arbeit verrichtet wurden. Sei es Rasenmähen, Einkaufen, Begleiten zum Arzt, Unterstützung im Alltag.
Die Stunden, die man als Leistung erbringt, hält der Verein auf einem Zeitkonto fest. Auf das Konto kann man im Bedarfsfall zurückgreifen. Schammert selbst nahm neulich für Fahrten in die Klinik Stunden von seinem Zeitkonto in Anspruch. Wer nicht auf ein Zeitkonto zurückgreifen kann, muss die Leistungen bezahlen, zurzeit 8,40 Euro pro Stunde.
Die Vereinsmitglieder können festlegen, wer im Todesfall das Zeitkonto erhält. So kann der angesparte Betrag an Zeitstunden etwa an Kinder oder Enkel ausgezahlt werden. Es geht also nichts verloren.
Der Verein ist darauf angewiesen, dass auch jüngere Mitglieder beitreten. Nur so könne Geben und Nehmen im Ausgleich stehen. „Der Vorstand arbeitet dafür, dass es den Verein in 20 Jahren noch gibt“, betont Schammert.
Weingartens Bürgermeister Eric Bänzinger habe den Verein von Anfang an unterstützt. „Ihm geht es um den sozialen Zusammenhalt im Ort.“
Bänzinger bekräftigt das. Die Bürgergenossenschaft sei ein weiterer Baustein der Hilfe zur Selbsthilfe, sagt er dem BT. Sie „stellt ein sehr niederschwelliges Angebot dar und kann nicht das Pflegesystem ambulanter Hilfen … weiterlesen

Fahrradwerkstatt der Bürgergenossenschaft

Am 14. August erfuhren elf Kinder in zwei Gruppen bei der schon traditionellen Fahrradwerkstatt der Bürgergenossenschaft Weingarten alles rund um Technik und Sicherheit ihrer Fahrräder.
Familie Trauboth hatte dazu wie jedes Jahr ihren Fränkischen Hof zur Verfügung gestellt. Im schönen Ambiente des Hofes herrschte trotz des heißen Wetters ein angenehmes Klima. So konnten die Kinder zwischen acht und zwölf Jahren entspannt und zugleich gespannt zuhören, als Heinz Schammert ihnen erklärte, wie sie sich als Radfahrer im Straßenverkehr sicher bewegen. Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme auf Fußgänger und Autofahrer nannte er als wichtige Verhaltensregeln dafür. Fritz Haiber ergänzte die technischen Voraussetzungen des Fahrrades für die Sicherheit: Was ist bei Helm, Bremsen und Licht zu beachten?
Alle Kinder hatten ihre Fahrräder mitgebracht. Jedes Rad wurde unter den Augen aller Teilnehmer auf die vorher besprochenen Sicherheitskriterien überprüft. So wurde die zuerst vermittelte Theorie gleich anschließend in die Praxis umgesetzt. Alle Kinder brachten sich aktiv ein. Jeder wusste, was an seinem Rad nicht ganz in Ordnung war, z.B.: „Bei mir funktioniert die Schaltung nicht richtig.“ „An meinem Fahrrad brennt das Rücklicht nicht.“ „Meine Bremsen gehen zu leicht.“ Die Betreuer Fritz Haiber, Joachim Rapp, Frieder Ringwald und Richard Farun nahmen sich all dieser Mängel an. Zum Teil konnten sie gemeinsam mit den Kindern gleich behoben werden. Andere wurden für die Eltern aufgeschrieben, damit sie die in einer Fachwerkstatt reparieren lassen können. Unterbrochen wurde die Werkstatt am Morgen durch ein Brezelfrühstück und in der Nachmittagswerkstatt gab es für alle süße Teilchen.
Da keines der mitgebrachten Fahrräder einen Platten hatte, stellte zum Schluss er jeweiligen Werkstatt Joachim Rapp sein 30 Jahre altes Rad, mit dem er hergeradelt war, zur Verfügung, um Schläuche flicken zu üben.
Zufrieden gingen die Kinder nach Hause und die Eltern bedankten sich bei den Betreuern für die Unterstützung.

Vulkaninseln unter sizilianischer Sonne
29.06.2018 19 Uhr

Erinnern Sie sich noch?

Sie interessieren sich für fremde Länder, deren Natur und Kultur? Sie möchten das in
netter Gesellschaft vertiefen? Dann haben wir vielleicht genau das Richtige für Sie!

So haben wir auf eine neue Veranstaltungsreihe hingewiesen, die die Bürgergenossenschaft in Weingarten in Kooperation mit dem Ortsseniorenrat im Frühjahr angekündigt hatte.
Nach den ersten beiden erfolgreichen Abenden, bei denen wir die Besucherinnen und Besucher nicht nur mit wunderbaren Bildern nach Island und Japan entführt haben, sondern sie auch noch mit Informationen und kulinarischen Schmankerln verwöhnen konnten, dürfen wir feststellen: die neue Idee kommt an.
Deshalb freuen wir uns auf den dritten Abend, über den wir Sie auch bereits informiert haben:

Freitag, 29. Juni, 19:00 Uhr, wieder in der Bahnhofstraße 3

Vulkaninseln unter sizilianischer Sonne – so lautet das Thema einer Wanderreise auf die Vulkaninseln nahe Sizilien, die Ihnen Annette und Fritz Liebersbach in einem Film vorstellen werden. Höhepunkt dabei sind sicherlich die Aufnahmen von Europas aktivstem Vulkan Stromboli „bei der Arbeit“, aber auch die Eindrücke von den anderen Inseln werden nicht zu kurz kommen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt, und Sie sind noch nicht angemeldet? Dann beeilen Sie sich, es sind nur noch sehr wenige Plätze frei. Melden Sie sich bei der Bürgergenossenschaft unter 0176 435 140 43 oder bei Frau Moussa unter 07244 608 515 oder auch per Mail an info@buergergenossenschaft-weingarten.de. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos.

Die Genossenschaftsidee hat viele Potentiale

Um der Genossenschaftsidee „Einer für alle – alle für einen“ neue Impulse zu geben, hat der Vorsitzende der Bürgergenossenschaft Weingarten „Bürger helfen Bürgern e.V.“, Heinz Schammert, den Verbandsdirektor und Vorsitzenden des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes, Gerhard Schorr nach Weingarten eingeladen. Herr Schorr konnte in seiner 40-jährigen Tätigkeit profunde Kenntnisse im Genossenschaftswesen sammeln.
Er erklärte die Idee der Genossenschaft, in der jedes Mitglied eine festgesetzte Geldeinlage einbringt, so dass der jeweilige Zweck des genossenschaftlichen Zusammenschlusses erzielt werden kann. Diese Idee ist im letzten Jahr durch die UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit erklärt worden.
Herr Schorr zeigte viele Beispiele von erfolgreichen Genossenschaftsansätzen in ganz unterschiedlichen Bereichen auf, z. B. in der Energiegewinnung, in der Landwirtschaft, im Bauwesen und Einkaufsgenossenschaften. Hier hob er das Beispiel von „intersport“ hervor. Er nannte aber auch soziale Projekte wie die „Bürgergenossenschaft Biberach e.G.“, die bürgerschaftliches Engagement ähnlich der Bürgergenossenschaft Weingarten organisiert. Soziale Genossenschaften erfordern auch Unterstützung der Gemeinde. Dies sei in der Vergangenheit durch das Engagement des Bürgermeisters und einiger Gemeinderäte immer gewährleistet gewesen, erwähnte Heinz Schammert.

Schorr führte jedoch auch kritisch aus, dass die Struktur einer Genossenschaft eine finanzielle Größenordnung erfordert, die jenseits eines gemeinnützigen Vereins liegt. Durch die Freiwilligkeit des Ehrenamtes besteht die Gefahr, dass die Aufgaben in einem Verein nicht kontinuierlich gewähr-leistet werden können demgegenüber bietet die Genossenschaft die verlässlichere Organisationsform.
In der engagierten Diskussion sagte Gemeinderat Werner Burst, dass es sinnvoll ist, die Weingartner dafür zu sensibilisieren, sich die Pflege im Alter gemeinsam und selbständig zu organisieren anstatt auf gewinnorientierte Pflegeunternehmen angewiesen zu sein. Hierzu regte er an, dass alle Vereine und Organisationen, die sich im sozialen Bereich engagieren wie DRK, AWO, Kolpingfamilie, Kirchen, Sozialstation, u.a. sich einmal im Jahr zu einem Erfahrungsaustausch treffen. Die Koordination und Organisation solcher Treffen sieht Herr Burst als eine Aufgabe des Ortsseniorenrates. In Anbetracht der leider rasant fortschreitenden Ökonomisierung des Gesundheitswesens sei dies dringend erforderlich, stimmte ihm Frau Dr. Schammert zu.
In Bezug auf die Bürgergenossenschaft Weingarten waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass zum jetzigen Zeitpunkt der Verein die angemessene Rechtsform ist. Das Ziel sei jedoch, die Mitgliederzahl von aktuell

180 weiter zu vergrößern und vor allem jüngere Menschen und Familien zu motivieren, dem Verein beizutreten und damit sowohl in der Gegenwart (Stichwort Kinderbetreuung) als auch in der Zukunft innerhalb des sozialen Netzwerkes unterstützt zu werden im Sinne eines Gebens und Nehmens. Bei einem starken Wachstum könnte es sein, dass zur Absicherung der Aufgaben ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter nicht mehr ausreichen. Auch im Hinblick auf größere angedachte Projekte wie z. B. gemeinsames Wohnen und Bürgerbus könnte die Form einer Genossenschaft sinnvoll sein, so der 2. Vorsitzende der Bürgergenossenschaft und Mitglied des Ortsseniorenrates Fritz Liebersbach.

Wer darf was/ was nicht und warum/ warum nicht?
28. Februar um 19 Uhr

Die Bürgergenossenschaft Weingarten „Bürger helfen Bürgern“ e.V. veranstaltet
im Rahmen ihrer Fortbildung für Mitglieder und Interessierte einen Vortragsabend im Turmzimmer des Rathauses am 28. Februar um 19 Uhr. Thema des Abends ist:

Wer darf was/ was nicht und warum/ warum nicht?

Dieser Vortrag ist gedacht, den Helferinnen und Helfern in schwierigen Situationen die nötige Sicherheit und Unterstützung bei ihren Einsätzen zu geben. Bei ehrenamtlichen Maßnahmen ist es wichtig, abschätzen zu können, wann man professionelle Hilfe hinzuziehen muss, z.B. durch die Diakonie, die Sozialstation und andere Einrichtungen, die in diesem Bereich tätig sind.

Frau Kahlmeyer von der Diakonie Baden, Karlsruhe, wird dazu ein Impulsreferat halten. In der sich anschließenden Diskussion wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit gegeben werden, persönliche Fragen aus ihrem Erfahrungsbereich zu diesem Thema zu stellen.

Präsentation

Bürgerbus

Weingarten (ml). Die Gemeinde Rielasingen ist eine Gemeinde in Südbaden mit rund 13.000 Einwohnern in drei Ortsteilen. Rund 3000 Einwohner sind über 60 Jahre alt. Die Mobilitätsprobleme dieser Gemeinde und ihre Lösung fanden der Weingartner Ortsseniorenrat und die Bürgergenossenschaft „Bürger helfen Bürger“ interessant genug, um das Thema im Netzwerktreffen der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz“ vorzustellen.
Referenten waren Helmut Nahrgang und sein Kollege Klaus Fenten vom Verein „BürgerBus 3 Rosen“ aus Rielasingen. Im Namen lag bereits die Lösung: Bürgerbus. Der Verein betreibt eine konzessionierte Buslinie, die mit zwei Bussen, die täglich acht Stunden im Einsatz sind, 65 Haltestellen in allen Ortsteilen andient. Rund 40 Fahrer, die im Besitz eines Personenbeförderungsscheins sein müssen, fahren ehrenamtlich nach einem Schichtplan ohne Bezahlung, berichtete Nahrgang. Die Busse verfügen über acht Sitzplätze, eine überbreite Schwenktür mit Rampe und einen Rollstuhlplatz. Das Angebot richtet sich vorzugsweise an Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die Busse stehen im Eigentum der Gemeinde, die Fahrgäste bezahlen einen geringfügigen Fahrpreis. Die Fahrtroute sei so ausgerichtet, fuhr Nahrgang fort, dass sich die Linien am Supermarkt kreuzen, welcher der am häufigsten nachgefragte Haltepunkt sei.
In der anschließenden Aussprache zeigten sich die Teilnehmer von dem Konzept und der Umsetzung sehr angetan.
Bürgermeister Eric Bänziger beeindruckte die Professionalität der Organisation. Thomas Schaller, der auch Interesse am Konzept „Mifahrerbank“ bekundete, fand die Barrierefreiheit überzeugend. Eberhard Blauth lobte die Verlässlichkeit aufgrund des Fahrplans, die andere Konzepte nicht bieten könnten. Ein zweites wichtiges Argument sah Bänziger in der sozialen Komponente. Das Modell sei geeignet, die Menschen aus der Vereinsamung zu holen. Er dankte der Lokalen Allianz für dieses Impulsreferat. Nun gehe es darum zu überlegen: Was ist die richtige Lösung für Weingarten? Im Weiteren berichtete Susanne Neipp-Bilgenroth über die bisherigen
Aktivitäten der Lokalen Allianz. Das Förderprogramm sei zwar ausgelaufen, aber die Gruppe bestehe noch. Das nächste Projekt sei eine Ausstellung von Nesteldecken, die ab dem 1. März im Foyer der Volksbank in Weingarten zu sehen sei. Für Rückfragen oder Interessensbekundungen steht Heinz Schammert unter der Telefonnummer
017643514043 zur Verfügung.

Bedeutung der gegenseitigen Hilfe am Lebensende – Vortrag mit anschließender Diskussion

Freitag, 24. November 2017 Referentin: Frau Dr. med. Karen Nestor
Gut besucht und interessante Aspekte für das Begleiten und Leben.

Ob in der Familie, im Beruf oder im Freundeskreis, jeder kann plötzlich in die Situation kommen, schwerstkranken Menschen zu begegnen.
Wie sollen wir mit ihm sprechen? Was können wir auch in aussichtslos erscheinenden Situationen sagen, um ihnen Beistand zu leisten, wenn wir sie unterstützen.
Die Referentin erläutert im Vortrag an Beispielen aus ihrer ärztlichen Tätigkeit, wie Menschen, die keinen Lebensmut mehr haben, durch menschliche Zuwendung wieder einen Sinn im Leben sehen.Ebenso wird sie aufzeigen, welche Bedeutung jeder Mensch für seinen Mitmenschen haben kann, auch wenn er selbst meint, er könne doch nichts mehr leisten.

Zur Person der Referentin:
Frau Dr. med. Karen Nestor ist nach dem Studium der Humanmedizin an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken seit 2007 approbierte Ärztin, seit 2008 promoviert und seit 2013 Oberärztin am Palliativzentrum des Kantonsspitals St. Gallen. Sie ist unter anderem seit Januar 2016 Mitglied der Nationalen Ethikkommission der Schweiz im Bereich Humanmedizin und Mitglied der Hippokratischen Gesellschaft Schweiz.

Zu Hause sicherer leben – gewusst wie

Kooperation von Ortsseniorenrat und Bürger helfen Bürgern e.V. – Bürgergenossenschaft
Vortrag von Fritz Liebersbach

Nicht nur so lange wie möglich in seinen eigenen vier Wänden bleiben zu können, sondern auch sich so lange wie möglich selbständig und ohne fremde Hilfe versorgen zu können, ist der verständliche Wunsch vieler älterer Menschen. Um diesen Wunsch weitgehend erfüllen zu können, gibt es einige Voraussetzungen, die der Betreffende selbst beachten sollte. In einer gemeinsamen Veranstaltung des Ortsseniorenrates und des Vereins „Bürger helfen Bürgern“ – Bürgergenossenschaft Weingarten“ informierte deren stellvertretender Vorsitzender Fritz Liebersbach über eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen, um sich vor vielerlei Gefahren zu schützen. Sein Wissen hatte sich der ehemalige Architekt in einer Schulungsreihe zur Wohnberatung bei den Paritätischen Sozialdiensten erworben. Er begann mit Empfehlungen zum Schutz vor Einbruch durch Sicherheitsschließzylinder, verstärkte Fensterriegel und verlässliche Nachbarn. Den besten Schutz vor Feuer und Rauch bieten unbeschädigte und überprüfte Elektrokabel und ein Rauchmelder. Die meisten Unfälle passieren durch Stürze, also seien Sturz- und Stolperfallen zu vermeiden. An dieser Stelle riet der Experte, zunächst die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und sich nicht selbst zu überschätzen, aber genauso auch die Warnungen Dritter anzunehmen. Es sei hilfreich, gemeinsam mit einer weiteren Person eine Situationsanalyse vorzunehmen und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Meist zeigen sich verschiedene Problemfelder, für die es auch oft einfache Lösungen gebe. Als Beispiele wies Liebersbach auf unzureichende Beleuchtung hin und auf rutschige Bodenbeläge. Als guten Tipp empfahl er ein kleines Nachtlicht, das für wenig Geld zu haben sei und nachts in die Steckdose gesteckt, ein nicht störendes Orientierungslicht verbreite. Drastisch schilderte er dagegen, wie sich aus Unachtsamkeit schlimme Kettenreaktionen ereignen können. Die beste Unfallverhütung, kann somit daraus abgeleitet werden, ist Vorsicht, Umsicht und die Weitsicht von Konsequenzen. Dann präsentierte der Experte eine Reihe von einfachen Hilfsmitteln bei eingeschränkter Mobilität, zur Körperpflege und allgemein zur Erleichterung des Alltags. Für alles gilt: Die bedürftige Person muss wissen, was sie braucht, wo es das gibt und ob sie eventuell eine Förderung bekommen kann. Es gibt keine Universallösungen für alle, sondern jeder braucht die Hilfe, die zu seinen Bedürfnissen passt. Zusammenfassend nannte Liebersbach noch einmal die wichtigsten Punkte: die Analyse der Situation durch eigene und durch Fremdwahrnehmung und die Ermittlung von Hilfe und Förderprogrammen. Beratung über den Markt an Hilfsmitteln leisten die Sanitätshäuser, Fragen nach finanzieller Unterstützung leisten die paritätischen Sozialverbände. Sie bieten Dienstleistungen im sozialen, pflegerischen und therapeutischen Bereich, vernetzen Aktivitäten von Selbsthilfegruppen und fördern bürgerschaftliches Engagement. Ihr Haus ist das Hardtwaldzentrum in Karlsruhe, ein Zentrum für Bildung, Begegnung, Begleitung und Beratung, erreichbar unter (0721) 91230-0. Bei alledem sei die Bürgergenossenschaft durch ihre Kooperation mit dem Ortsseniorenrat gern behilflich, ohne dass es einer Mitgliedschaft bedürfe. Er legte seine Visitenkarten zum Mitnehmen aus. Wenn Weingartner Bürger ihn ansprächen, sei er … weiterlesen

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